Eine jahrhundertelange Tradition hat in Gerolfing das Schmiedehandwerk. Es gehörte wie der Müller und der Wirt zu den sogenannten Ehehaftsgewerben, d.h. sie übten ihre Tätigkeit auf Grund einer Vereinbarung mit der Gemeinde aus, der die Schmiede, die Mühle, die Taverne gehörten. Die jeweiligen Inhaber saßen nur als „Beständner“ auf den betreffenden Anwesen. Die Arbeit, die sie für die Gemeindebürger leisteten war durch einen Dienstvertrag bis ins Einzelne geregelt.
Die Ehehaftsordnung war zu ihrer Zeit eine gesunde Verbindung von Natural- und Geldlohn. Zur Gemeindeschmiede gehörten zwei kleine Äcker und die Nutzung eines Holzschachers. So betrieb auch der Schmied neben seiner eigentlichen Arbeit eine kleine Landwirtschaft.
1809 verkaufte die Gemeinde die Schmiede für 1220 Gulden, um Geld für einen Schulhausneubau zu beschaffen, der dann 1813 ausgeführt wurde. (heutiges Trachtenheim).Ein Joseph Fehringer dürfte der Käufer gewesen sein. Aus dem Pächter war ein Eigentümer geworden. Der Eintrag in das Beschlussbuch der Gemeinde vom 6. Juni 1865 nennt als Gegenstand der Beratung und Beschlussfassung „Ansässigmachung und Verehelichung des Johann Fehringer Schmiedesohnes von Gerolfing her“. Die Ehe war kinderlos geblieben, und so verkaufte er das Anwesen an den Georg Schmidt, der aus Hepberg kam. Damit begann die Dynastie der Schmidts als Schmiede von Gerolfing. Sie endete nach der vierten Generation mit Alois Schmidt, der 30. Juni 2006 verstarb und keinen Nachfolger in seinen Söhnen hatte. Er war schon kein Schmied mehr wie seine Vorgänger. Er war mehr Landmaschinenmechaniker, dessen Hauptarbeit die Reparatur war. Einen Gerolfinger Schmied gibt es nicht mehr.